„Um nicht zu vergessen“…Erinnerungskultur & Erinnerungspolitik – Die NS-Zeit in Innsbruck
Trotz des unwirtlichen Wetters machte sich die 4dm im Zuge des Geschichtsunterrichts am 2. Mai auf, um sich mit der Erinnerung an die NS-Zeit in Innsbruck zu beschäftigen. Die Schüler*innen brauchten nicht weit zu gehen, um mitten in den Spuren der Vergangenheit zu stehen. In vier Gruppen eingeteilt galt es zuerst eine Quelle zu entschlüsseln und anschließend mit Hilfe von Informationstexten den historischen Kontext zu erschließen. Die jüdische Geschichte des heutigen Kaufhauses Tyrol und die Erinnerungstafel an den Widerstandskämpfer Franz Mair standen ebenso im Fokus, wie das Progrom- und das Befreiungsdenkmal am Eduard-Wallnöfer-Platz.
Tags darauf hatten die Schüler*innen im Zuge des Deutschunterrichts begleitet durch Frau Prof. Neuhauser-Oberwalder, bei deutlich besserem Wetter, die Möglichkeit mit Selina Mittermeier von erinnern.at an einem geführten Rundgang am Jüdischen Friedhof in Innsbruck teilzunehmen. Neben der Geschichte des Friedhofs und der Bestattungskultur standen die Biografien von Menschen im Mittelpunkt, die in der NS-Zeit von Ausgrenzung, Verfolgung und Flucht geprägt waren.
Wie kontrovers sich Erinnerung gestalten kann, wurde den Schüler*innen an der Ermordung Richard Bergers im Zuge der Pogromnacht durch ein SS-Kommando unter der Führung von Gerhard Lausegger vor Augen geführt. Während dem Opfer 2015 eine Gedenkstele gewidmet wurde, wird an den Täter gleich nebenan am Denkmal der Burschenschaft Suevia erinnert.
Prof. Linus Konzett